Go to :

FAKE FACTS

DER STOFF, AUS DEM DIE WAHRHEITEN SIND

„This is fake news“ – spätestens seit Donald Trump sind Fake News in aller Munde. Der Begriff, der es sogar zum Unwort des Jahres 2017 geschafft hat, ist mittlerweile eindeutig politisch konnotiert und beinhaltet Wahlbetrug, Bildmanipulation, Gerüchte, Falschmeldungen und Lügen. Durch gezielt gelenkte Desinformationspolitik und der Rede von alternativen Wahrheiten sowie einem postfaktischen Zeitalter gerät der Wahrheitsbegriff zunehmend ins Wanken.

In Zeiten von Facebook, Twitter und Co. verbreiten sich Falschmeldungen in Lichtgeschwindigkeit und die Frage stellt sich, wie sich wahre von frei erfundenen und absichtlich verfälschten Nachrichten überhaupt noch unterscheiden lassen. Ein anderer wichtiger Punkt ist die formale Verarbeitung und Kommunikation von Fake News. Vor allem in Zeiten, in denen populistische Stimmen laut geworden sind, die Rolle der öffentlich-rechtlichen Medien immer wieder unter Beschuss gerät und die Demokratie mit ihren herkömmlichen Presseorganen als

„Lügenpresse“ beschimpft und diskreditiert wird, kommt unweigerlich die Frage auf, ob es noch um Tatsachen oder um Meinungen geht. Wie funktioniert die Verdrehung von Tatsachen? Welche Rolle spielt dabei das Internet? Wie werden die Menschen, das Volk, die Wählerschaft dabei angesprochen?

Auch wenn es den Anschein erwecken mag, dass es sich bei Fake News um ein Phänomen unserer Gegenwart handelt, so verrät ein Blick auf die Geschichte, dass Falschmeldungen von jeher fester Bestandteil unserer Menschheitsgeschichte sind. Der Fall Marie-Antoinette beispielsweise zeigt, dass sogar eine vermeintlich harmlose Aussage wie „Qu’ils mangent de le brioche“ die Meinungsbildung eines ganzen Volkes in eine bestimmte Richtung lenken konnte, und auch George Bush bewies, dass man nicht nur einen Wahlsieg, sondern auch einen Krieg mithilfe von Fake News heraufbeschwören kann.

Die Theaterperformance und Textcollage mit zwei Schauspielern haben zum einen das Ziel, die Idee der Fake News zu hinterfragen und zu zeigen, wie die Verdrehung der Tatsachen in Interviews oder politischen Reden funktioniert. Zum anderen geht die Performance auf Falschmeldungen der frühen und späten Geschichte ein. Dabei schlüpfen die Schauspieler spielerisch in unterschiedliche Rollen und Performanceformate.

 

Regie: Daliah Kentges
Dramaturgie: Sarah Rock
Schauspiel: Anouk Wagner und Pitt Simon
Produktion: Trifolion Echternach

Alter: ab 15 Jahre
Spache: mehrsprachig
Dauer: 50 Minutten

Partenaires